Wie wir umweltfreundlich bauen und wohnen können

Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Viele möchten gerne im eigenen Häuschen und am liebsten im Grünen leben. Doch jedes Bauvorhaben versiegelt ein Stück Erde.

In Zeiten der Klimakrise sollte man sich vor Baubeginn einige kritische Fragen stellen:

  • Bei der Auswahl des Grundstücks: muss es ein ursprünglich naturbelassenes Grundstück sein?
  • Muss es überhaupt ein Neubau sein oder kann ich ein älteres Gebäude sanieren?
  • Kann ich mich mit anderen zusammentun und gemeinsam Bauen und so Grund und Boden und damit auch Kosten sparen? Siehe dazu auch unser Projekt: Das WIR leben

Hoher Ressourcenbedarf

2020 wurden in Deutschland 35,5 Mio. Tonnen Zement produziert. Dafür waren 51,0 Mio. Tonnen Rohstoffe und etwa 30 Terawattstunden Energie notwendig.  Von diesen 35,5 Mio. Tonnen Zement wurden wiederum 30,1 Mio. Tonnen für die Herstellung von Mörtel und Beton verbraucht. 

Um den Materialbedarf zu decken, wurden in Deutschland im Jahr 2018 rund 485 Mio. Tonnen Natursteine, Kiese und Sande gewonnen. Nur 12,5 % des nationalen Gesamtbedarfs an Gesteinskörnungen konnten mit Recycling-Baustoffen und weitere 4,9 % durch industrielle Nebenprodukte gedeckt werden.

Darüber hinaus produziert Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern mit jährlich etwa 40 Mio. Tonnen die größte Menge an Rohstahl. Die eingesetzte Stahlmenge in der Bauindustrie machte 35 Prozent des gesamten deutschen Stahlbedarfs im Jahr 2019 aus. 

(Quelle im Sept. 2023: https://www.ressource-deutschland.de/themen/bauwesen/ressourcenverbrauch-im-bauwesen/)

Ressourcenschonend bauen

  • CO2 einsparen beim Bau: Die Zementproduktion ist eine CO2-Schleuder. Recyclingmaterialien und regenerative, schnell nachwachsende und komplett kompostierbare Baustoffe wie Lehm, Holz, Stroh, Erde sind deutlich besser.  Sinnvoll ist auch die Verwendung von Baumaterialien, die aus Abfallprodukten der Landwirtschaft, aus Stoffen (Jeans), Tetrapaks, Altglas etc. hergestellt werden. Alle Baumaterialien sollten wieder recycelbar und getrennt verwertbar sein.
  • Energie sparen kann man auch durch ökologische Wärmedämmung mit ungiftigen regenerativen Materialien wie z.B. Pappe, Schilf, Holzfaserdämmplatten oder Napiergras, Zellulosewolle, Jute, Flachs, Hanf, Kokosfaser, Kork, Perlite und Bläton, siehe https://www.oekologisch-bauen.info/baustoffe/naturdaemmstoffe/  
  • Sinnvoll ist eine kompakte Bauweise, denn sie senkt den Platzbedarf und die Heizkosten.
  • Gemeinsames Nutzen von Energiequellen sowie Strom und Energie selbst erzeugen mittels Photovoltaik ist ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz 
  • Getrennte Wassersysteme einplanen für Trinkwasser und Grauwasser
  • Regenwasser auffangen und zum Gießen verwenden
  • Ressourcen sparen durch Wiederverwenden und gemeinsames Verwenden von Geräten, Maschinen, Plätzen und Räumen. Positiver Nebeneffekt: menschliche Gemeinschaft erleben.
  • Natur erhalten und neu anlegen durch Begrünen von Dächern und Wänden