Kleider-Kreisel

Jeder Deutsche kauft im Jahr durchschnittlich 60 Kleidungsstücke und ein Fünftel davon wird nie oder so gut wie nie getragen. Das Karussel der Fast Fashion dreht sich schnell und der Verbrauch steigt. Durchschnittlich gut 15 kg Textilien werden pro Person im Jahr von jedem von uns im Jahr in Deutschland in die Altkleidersammlung gegeben.

2020 warnte der Fachverband Textilrecycling, dass minderwertige Billigteile oft nicht einmal mehr als Putzlappen oder Dämmstoffe taugen. Weltweit gehen beinahe 20% der Gewässerverschmutzung und 10% der CO2-Emissionen auf das Konto der Modeindustrie.

Nicht ohne Grund kommen mittlerweile die meisten Konsumprodukte aus Asien:

Dort gibt es weder Arbeits- noch Umweltstandards, die den deutschen Gesetzen entsprechen.

Das bedeutet: Billiglöhne, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen – und die Natur wird bei der Produktion extremst belastet.

Doch Umwelt kennt keine nationalen Grenzen. Es ist egal, wo wir die Natur zerstören. Es hat immer auch Auswirkungen auf die gesamte Erde und auch auf uns – irgendwann!

Fast Fashion muss nicht sein

Forchheim for Future bietet daher in Abständen einen Kleider-Kreisel an.

Du kannst bis zu fünf gut erhaltene Kleidungsstücke  (auch Schuhe, Schals, Hüte etc.) bringen, die du nicht mehr tragen möchtest. Und du darfst dir aus den Teilen, die die anderen mitbringen, etwas nach deinem Geschmack aussuchen.

Und das alles ohne  Geld auszugeben. So veränderst du deinen Look und du setzt damit auch ein Zeichen gegen Fast Fashion.

Nix mit einfach wegschmeißen – wir wertschätzen unsere Kleidung länger – und haben dabei auch noch richtig Spaß!

Um ein Kilogramm Baumwolle herzustellen, werden bis zu 10.000 Liter Wasser verbraucht (das ist ungefähr ein Viertel des jährlichen direkten Wasserverbrauches pro Kopf in Deutschland). Dazu kommt dann noch das Wasser (und die CO2-Emissionen) für das Einfärben und die weitere Bearbeitung sowie für den Transport der Waren.

Proben aus Abwässern in China zeigten zum Teil eine 128-fach höhere chemische Belastung als die weit über den europäischen liegenden chinesischen Richtwerte zulassen.

Das Gleiche gilt für Bangladesh, Indien und andere Billig-Produktionsländer.

Hinzu kommen schlechte Bezahlung und Kinderarbeit.

Hier daher einige Vorschläge, was du tun kannst:

  • Kauf nur, was du wirklich brauchst und anziehst! Und achte beim Kauf auf Fairtrade- und Ökosiegel (siehe hierzu siegelklarheit.de). Damit stellst du sicher, dass die Sachen unter fairen Bedingungen und auf nachhaltige, die Umwelt schonende Weise hergestellt wurden. Das ist bei billigen Kleidungsstücken nicht möglich.
  • Trage bevorzugt Secondhand-Kleidung.
  • Werde kreativ und ändere ältere Kleidungsstücke.
    Im Internet gibt es viele Ideen zum Thema „Upcycling“ von Kleidung.
  • Ermögliche deiner Kleidung eine möglichst lange Lebensdauer und achte schon beim Kauf auf Qualität. Frage dich, inwieweit es für dich wichtig ist, immer modisch auf dem neuesten Stand zu sein. Wenn Menschen dich nur schätzen, wenn du topmodisch gekleidet bist, dann frage dich, ob es das wert ist.
  • Bevorzuge den Kauf in einem Geschäft statt online. Im Geschäft kannst du anprobieren und sparst das Zurücksenden von Ware, die nicht passt oder beim Anziehen doch nicht so toll aussieht wie auf dem Foto der Onlineplattform. Und damit sparst du auch CO2.
  • Bekannte Marken und teure Preise allein sagen nichts über die Nachhaltigkeit in der Herstellung eines Kleidungsstücks aus! Achte auch hier auf die Siegel (siehe  siegelklarheit.de).
  • Insbesondere bei  Sonderangeboten und im Schlussverkauf frage dich, ob du dieses Kleidungsstück wirklich brauchst.
  • Vermeide Textilien aus Kunstfasern. Zu ihrer Herstellung wird Erdöl benötigt und sie geben bei jeder Wäsche Mikroplastikteile ab, die Flüsse und das Meer verschmutzen und langfristig über die Nahrungskette auf unseren Tellern landen.
  • Kleidung mit dem Hinweis auf „bügelfrei“ oder „antibakteriell“ oder „schmutzabweisend“ wurde bei der Herstellung mit Chemikalien behandelt – kaufe sie nicht.
  • Bevorzuge pflanzliche Alternativen wie Viscose, Hanf, Leinen, Bambus oder wähle (die teurere) Bio-Wolle.
  • Jeans im „Used Look“ werden fast immer (insbesondere in China) durch Sandstrahlung hergestellt, die für die damit beschäftigten Arbeiter sehr gesundheitsgefährdend ist.
  • Verzichte auf Pelze und Produkte mit Pelzbesatz. Die meisten Pelze stammen aus industriellen Pelztierfarmen, in denen die Tiere leiden müssen, artgerechte Tierhaltung gibt es dort nicht. 
  • Bring gut erhaltene Textilien selbst in ein örtliches Sozialkaufhaus  oder einen Secondhand-Laden
  • Wenn du Kleidung in die Kleidersammlung gibst, achte darauf, sie einer gemeinnützigen Organisation zu geben, denn dann dient der Erlös einem sozialen Zweck.
  • Auftragen ist eine Initiative, die eine Bewegung initiieren will, um Menschen anzuregen, Kleidung nachhaltig nutzen und so einen Beitrag zur CO²-Neutralität zu leisten und die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren.