Kleider-Kreisel

Forchheim for Future veranstaltet etwa dreimal jährlich einen Kleider-Kreisel, um ein Zeichen gegen Fast Fashion zu setzen – das nächste Mal am Freitag, den 31. Oktober 2025 um 18 Uhr im Stadtteiltreff Katharinenspital, Bamberger Str. 3-5, in FO.

Die Teilnehmer*innen können bis zu fünf gut erhaltene Kleidungsstücke  (auch Schuhe, Schals, Hüte etc.) bringen und sich aus den Teilen, die die anderen mitbringen, etwas aussuchen. Kleidung, die keinen neuen Besitzer gefunden hat, muss wieder mitgenommen werden. Es gibt jede Menge Spaß, und es werden Knabbereien und Getränke gereicht. Zur Kostendeckung wird um Spenden gebeten.

Und hier berichten wir über unseren Kleider-Kreisel.

Hintergrund

Jede*r Deutsche kauft im Jahr durchschnittlich 60 Kleidungsstücke. Ein Fünftel davon wird nie oder so gut wie nie getragen. Das Fast Fashion-Karussel dreht sich schnell und der Verbrauch steigt. In Deutschland werden pro Person im Jahr durchschnittlich gut 15 kg Textilien in die Altkleidersammlung gegeben. Billigteile taugen oft nicht einmal mehr als Putzlappen oder Dämmstoffe. 

Weltweit gehen beinahe 20% der Gewässerverschmutzung und 10% der CO2-Emissionen auf das Konto der Modeindustrie.

Um ein Kilogramm Baumwolle herzustellen, werden bis zu 10.000 Liter Wasser verbraucht (ungefähr ein Viertel des jährlichen direkten Wasserverbrauches pro Kopf in Deutschland). Dazu kommt das Wasser (und die CO2-Emissionen) für das Einfärben, die weitere Bearbeitung und für den Transport der Waren. In Ländern wie China, Indien und Bangladesch sind Abwässer stark chemisch belastet. Es gibt weder Arbeits- noch Umweltstandards, die den deutschen Gesetzen entsprechen. Das bedeutet: Billiglöhne und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.

Tipps: Was kannst du tun?

Bewusst kaufen:

  • Kauf nur, was du wirklich brauchst und anziehst, auch bei Sonderangeboten und im Schlussverkauf! Und achte beim Kauf auf Fairtrade- und Ökosiegel (siehe hierzu siegelklarheit.de). Bekannte Marken und teure Preise allein sagen nichts über die Nachhaltigkeit in der Herstellung eines Kleidungsstücks aus!
  • Vieles kann man Secondhand kaufen.  
  • Bevorzuge den Kauf in einem Geschäft statt online. Du kannst anprobieren und sparst das Zurücksenden von Ware und damit CO².
  • Bevorzuge pflanzliche Materialien wie Viscose, Hanf, Leinen, Bambus oder Bio-Baumwolle.
  • Kaufe nicht: Textilien aus Kunstfasern. Zu ihrer Herstellung wird Erdöl benötigt und sie geben bei jeder Wäsche Mikroplastikteile ab, die Flüsse und das Meer verschmutzen und über die Nahrungskette auf unseren Tellern landen.
  • Kaufe auch keine Mischfasern – sie lassen sich fast gar nicht recyceln
  • und auch keine Kleidung mit dem Hinweis „bügelfrei“, „antibakteriell“ oder „schmutzabweisend“. Sie wurde bei der Herstellung mit Chemikalien behandelt. Jeans im „Used Look“ werden fast immer durch Sandstrahlung hergestellt, die für die Arbeiter sehr gesundheitsgefährdend ist. Pelze stammen aus industriellen Pelztierfarmen, in denen die Tiere leiden müssen.

Nachhaltig tragen und weiterverarbeiten:

Zeitlose Kleidung mit guter Qualität hat eine lange Lebensdauer. Gute Pflege ist wichtig und kleine Schäden kann man reparieren. Ältere Kleidungsstücke kann man kreativ umarbeiten, im Internet gibt es viele Ideen zum  „Upcycling“ von Kleidung. Bring gut erhaltene Textilien selbst in ein örtliches Sozialkaufhaus oder einen Secondhand-Laden. Wenn du Kleidung in die Kleidersammlung gibst, achte darauf, sie einer gemeinnützigen Organisation zu geben, denn dann dient der Erlös einem sozialen Zweck.

Die Initiative Auftragen will Menschen anregen, Kleidung nachhaltig nutzen und so einen Beitrag zur CO²-Neutralität zu leisten.