Geschichte der Reparatur-Cafés

Repair Cafés

Die Reparatur-Cafés (auch: Repair Café) gehen auf Martine Postma zurück, eine niederländische Publizistin. Seit 2007 setzt sie sich auf verschiedene Arten für Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene ein. 2009 kam sie zusammen mit dem Groninger Nachhaltigkeitsmanager Peter van Vliet auf die Idee des „Repair Café“. Diese sollten Treffpunkte im ganzen Land sein, in denen Menschen ihre eigenen defekten Gegenstände unter fachkundiger Begleitung und in entspannter Atmosphäre reparieren können.

Das erste Repair Café fand am 18. Oktober 2009 in Amsterdam statt. Viele Bewohner aus der Nachbarschaft und auch Interessierte von außerhalb kamen an jenem Sonntag ins Foyer des Fijnhout Theaters, wo Reparatur-Experten sie mit Werkzeug und Material erwarteten. Der Nachmittag war ein großer Erfolg. Für Martine was dies der Anlass, die Stiftung „Stichting Repair Café“ ins Leben zu rufen. Diese niederländische Non-Profit-Organisation bietet lokalen Gruppen im In- und Ausland, die selbst ein eigenes Repair Café eröffnen wollen, seit 2011 professionelle Unterstützung an. Am 2. März 2010 wurde die „Stichting Repair Café Niederlande“ gegründet, die daraufhin noch im gleichen Jahr gut zehn Repair Café-Treffen in Amsterdam organisierte. Von dort aus verbreitete sich die Idee über die Grenzen der Niederlande hinaus und inzwischen gibt es weltweit über 1000 Repair Cafés/Reparatur-Cafés.

Neben der Webseite  www.repaircafe.org, die von der Stichting Repair Café aus Holland betrieben wird, gibt es die von der anstiftung gegründete und betreute Netzwerk-Plattform www.reparatur-initiativen.de, in der auch unser Reparatur-Café vernetzt ist.

Sind das zwei konkurrierende Netzwerke? Nein, denn Konkurrenz entspringt einer Marktlogik. Wir setzen auf Kooperation, die Logik der Commons. Die anstiftung unterstützt Reparatur-Initiativen nicht als Marke oder Logo, sondern arbeitet mit AkteurInnen und Initiativen freier Assoziation und Namensgebung zusammen, die zu einer commons-basierten Kultur der Nachhaltigkeit und des gemeinschaftlichen Selbermachens beitragen wollen.

Wie das Reparatur-Café in Forchheim entstand

Bereits im Jahr 2016 enstand der Gedanke, in Forchheim durch Reparieren einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In Kooperation von Mitarbeiter:innen der Naturstrom AG, dem Klimaschutzbeauftragten des Landratsamts Forchheim und dem Bürgerzentrum Mehrgenerationenhaus wurde das Forchheimer Reparatur-Café damals gegründet.

Anfänglich fand es in der Räumen der Naturstrom AG statt. Nachdem diese dann ihre Büros nach Eggolsheim verlegten, wurde als neuer Veranstaltungsort der Gebrauchtwarenhof gGmbH Pack mer’s  in der Haidfeldstraße 6, in 91301 Forchheim gefunden. Seitdem finden dort mehrmals jährlich – meist an Dienstagen – nachmittags Reparatur-Cafés statt, zu denen die Reparierer kommen und ihr Equipment mitbringen.

Da ganz offensichtlich ein großer Reparaturbedarf besteht und sowohl manche Reparierer als auch Bürger*innen, die etwas zu reparieren haben, wochentags keine Zeit haben, wurde nach einem Ort gesucht, wo Reparatur-Cafés auch am Samstag stattfinden können.

Anfang 2020 stellte uns das Pfarrzentrum der katholischen Kirchengemeinde Verklärung Christi in der Jean-Paul-Str. 4, in Forchheim einen Werkraum zur Verfügung. Dort konnten wir auch Werkzeuge dauerhaft lagern und so zusätzliche Termine – jeweils Samstags – anbieten. Im Nebenraum bot das Kaminzimmer die Möglichkeit, während der Wartezeit Kaffee und Kuchen zu genießen. 

Während der Corona-Pandemie waren lange Zeit keine Reparatur-Treffen möglich, in dieser Zeit ist es uns gelungen, eine dezentrale Alternative anzubieten.

Seit Mai 2023 findet das von Forchheim for Future (Fo4F) angebotene Reparatur-Café im Zukunftshaus  in der Sattlertorstraße 16 statt und hat dort eine feste Werkstatt. Die von Naturstrom organisierten Termine finden weiterhin bei Pack mer’s statt.

Termine siehe hier.