Papierverbrauch
Papier wird in vielen Bereichen eingesetzt, etwa 90% davon werden nur einmal oder nur kurz genutzt. Die wichtigsten Anwendungsbereiche und die entsprechenden Anteile am Papierverbrauch waren im Jahr 2021:
- Verpackungen (55%),
- Grafische Papiere (für den Druck oder zum Beschreiben und Kopieren; zum Beispiel für Presseerzeugnisse, für Werbung oder für Büros) (31%),
- Hygienepapiere (8%),
- Spezialpapiere, zum Beispiel Kassenzettel oder Kaffeefilter (6%).
Der Anteil von grafischen Papieren ist in den vergangenen Jahren gesunken, der Anteil von Papier und Pappe für Verpackungszwecke ist dagegen deutlich gestiegen. (Quelle: NABU)
Auswirkungen auf die Umwelt
Die Herstellung von Papier verbraucht viel Energie, Wasser und Chemikalien. Die Papierindustrie zählt zu den fünf energieintensivsten Branchen in Deutschland. Für die Herstellung eines Kilogramms Papier braucht es rund 100 Liter Frischwasser. Allerdings sind heute durch Wiederaufbereitung und geschlossene Wasserkreisläufe 90% der Wassermenge wiederverwendbar.
Wasser wird unter anderem für die Herauslösung der Fasern sowie für Reinigungszwecke benötigt. Das Abwasser aus Papier- und Zellstoffwerken ist meist sehr hoch belastet. Die Papierherstellung ist außerdem energieintensiv. Für die Produktion einer Tonne Papier aus frischen Holzfasern wird so viel Energie benötigt wie für die Herstellung einer Tonne Stahl.
Rund 75% des Papiers wird aus Altpapier hergestellt, doch dabei nimmt die Qualität der Fasern ab und daher müssen immer wieder frische Fasern hinzugefügt werden. Technisch möglich ist ein maximaler Anteil von 80% Altpapier im gesamten Papierkreislauf. Dennoch dient jeder fünfte gefällte Baum der Papierherstellung. Für die Papierherstellung aus Altpapier werden bis zu 70% weniger Wasser und bis zu 60% weniger Energie benötigt.
Was kannst du tun?
Trotz Digitalisierung ist der Papierverbrauch noch immer sehr hoch, in Deutschland liegt er noch immer über dem EU-Durchschnitt. Wir alle können zur Einsparung von Papier und damit von Energie und Wasser beitragen:
- Verwende Recyclingpapier. Auch bei Küchenrollen und Toilettenpapier gibt es entsprechende Alternativen.
- Ersetze Kaffee- und Teefilter aus Papier durch Dauerfilter aus Metall oder durch Baumwollfilter (für Tee).
- Ersetze Papierküchenrollen durch waschbare Küchentücher aus Baumwolle oder Bambus (z.B. von Pandoo)
- Achte beim Kauf von Papier und Holzprodukten auf nachhaltige Bewirtschaftung, wie sie beispielsweise das FSC-Siegel oder PEFC-Siegel kennzeichnen.
- Achte auf sparsamen Papierverbrauch:
- Welche Dokumente müssen wirklich ausgedruckt werden.
- Bei mehrseitigen Dokumenten achte darauf, das Papier doppelseitig zu bedrucken. Das geht mit jedem Drucker, wenn man das Papier von Hand umdreht und wieder einlegt. Ja, das ist umständlich, aber das sollte es einem wert sein.
- Wenn du ein Paket verschickst, verwende einen gebrauchten Karton, die gibt es in jedem Supermarkt oder Geschäft, wenn man nachfragt.
- Entsorge Papier in der Altpapiertonne, damit es recycelt werden kann.
- Fast täglich landen Kataloge und Werbung in unseren Briefkästen. Wer braucht die schon? Mache daher einen Zettel an deinen Briefkasten: BITTE KEINE WERBUNG. Einen entsprechenden Aufkleber gibt es im Zukunftshaus.
- Wenn Kataloge per Post kommen, kann man dorthin schreiben (am besten per Mail) und die Kataloge abbestellen. Dabei sollte man auch gleichzeitig der Weitergabe der Adressdaten an Dritte widersprechen. In diesem Zusammenhang ist auch ein Eintrag in die Robinsonliste empfehlenswert.
- Viele Bücher werden nur einmal gelesen und verstauben danach im Bücherregal oder landen in der Papiertonne. Bücher kann man auch in einer öffentlichen Bücherei ausleihen oder auf einem der elektronischen Lesegeräte papierfrei lesen.
- Stelle gelesene Bücher, die du nicht noch einmal lesen willst, in einen öffentlichen Bücherschrank oder gib sie in einem Kreislaufkaufhaus oder beim AWO-Bücherbasar ab.