Glätte im Winter –
wie kann man wirkungsvoll, aber umweltfreundlich streuen?

Was kann man gegen Glätte tun?

Im Winter besteht immer die Gefahr von Glatteis und glattem, festgefahrenen Schnee.
Grundstückseigentümer sind gesetzlich verpflichtet, im Winter bei Schnee und Eis Zufahrten und Gehwege zu räumen und glatte Flächen zu streuen, um die Unfallgefahr zu vermindern. Diese sogenannte Streupflicht kann durch einen entsprechenden Mietvertrag auch dem Mieter übertragen werden.
Doch wie kann man diese Gefahren beseitigen, ohne gleichzeitig die Umwelt zu belasten?

Streusalz und seine unerwünschten „Nebenwirkungen“

Viele Menschen setzen beim ersten Frost großzügig Streusalz ein. Dieses lässt das Eis schmelzen, es schadet aber Böden, Bäumen, Pflanzen und Tieren und gelangt unter Umständen auch ins Grundwasser. Das im Schmelzwasser enthaltene Salz verändert die Bodenchemie und wird von Pflanzen aufgenommen und als Folge arbeiten die Wurzeln nicht mehr richtig und die Blätter an Sträuchern oder Bäumen bekommen (in der nächsten Saison) braune Ränder. Es greift auch Tierpfoten an, speziell die Haut in den Zehenzwischenräumen kann sich entzünden. Und wenn Hunde oder Katzen das Salz beim Putzen der Pfoten abschlecken, können sie Magen-Darm-Erkrankungen bekommen. Auch an Gebäuden, z.B. an Natursteinfassaden können Schäden auftreten, da diese das Salzwasser wie ein Schwamm aufsaugen und sich eine Salzkruste bilden kann.
„Salz gehört in die Suppe und nicht auf den Gehweg!“ erklärt daher der Bund Naturschutz (BUND).  Außerdem ist die Verwendung von Streusalz auf Gehwegen in den meisten Gemeinden grundsätzlich verboten. Ausnahmen gelten nur „bei besonderer Glättegefahr“ an Treppen oder starken Neigungen. Eine gute Alternative sind abstumpfende Streumittel. Sie schmelzen das Eis zwar nicht, verhindern beim Streuen aber die Glätte und damit die Gefahr, auszurutschen.

Glätte im Winter - was tun?

Alternativen zum Streusalz mit Vor- und Nachteilen

Sand ist beispielsweise so ein preisgünstiges und umweltverträgliches Streugut. Allerdings hat Sand den Nachteil, dass durch die kleinen Körner die Glätte nur mäßig abgestumpft wird und empfindliche Untergründe wie von einem Schmirgelpapier abgeschliffen werden. Er haftet auch an den Schuhsohlen und wird so in die Wohnungen getragen, und am Ende des Winters muss er von den Wegen gekehrt werden.

Ebenfalls preisgünstig zu bekommen ist Splitt. Er ist grobkörniger und damit griffiger und abstumpfender. Sein Nachteil ist allerdings, dass für Tierpfoten die spitzen Steinchen unangenehm sind und je nach Körnung auch Fahrradreifen geschädigt werden können.

Experten-Empfehlungen

Experten empfehlen daher Produkte, die so mürbe sind, dass sie beim Darauftreten leicht zerbröckeln.

In Baumärkten gibt es inzwischen einige derartige Produkte zur Auswahl. Besonders empfehlenswert ist sogenannte Bläh-Lava. Dieses natürliche Lavagranulat hat abgerundete Körner, die weder Hundepfoten verletzen noch Fahrradreifen aufschlitzen. Man kann sie nach dem Auftauen wieder zusammenkehren und nochmals benutzen oder entsorgen – da es ein Naturprodukt ist, geht das in der Biotonne oder im Garten. Doch auch hier gibt es natürlich einen Nachteil: aufgrund der geringen Anzahl an Vulkanen und fehlender Abbaugebiete in Deutschland kann nicht von einem regionalen Produkt gesprochen werden.

Daher empfiehlt der Bund für Naturschutz (BUND), beim Kauf von Streugut nur zu solchen Angeboten zu greifen, die den Blauen Engel als Siegel tragen. Auf der Webseite https://www.blauer-engel.de und dem Stichwort „Streumittel“ kann man sich über alle Möglichkeiten informieren.