Erst wenn der Brunnen trocken ist,
schätzt man das Wasser
(aus Afrika)

Nachhaltige Wasserverwendung

Seit 2018 haben wir hintereinander drei viel zu trockene Sommer erlebt. Wälder und Äcker leiden unter dem Regenmangel im Sommer. Das zeigt uns auch hierzulande, dass Wasser ein kostbares Gut ist.

Und auch wenn der Sommer 2021 etwas kühler und regnerischer war, so muss im Zuge des Klimawandels künftig wieder mit heißen und trockenen Sommern gerechnet werden. Auch wenn wir hier in Franken noch verhältnismäßig gut dran sind, sollten wir dazu beitragen, Wasser nicht unnötig zu vergeuden. Denn gerade bei uns kommt der überwiegende Teil des Trinkwassers aus tiefen Grundwasserschichten, die aufgrund der geringen Niederschläge kaum wieder aufgefüllt werden.

Wasserverbrauch

Auch wenn der Wasserverbrauch in Deutschland in den letzten Jahren etwas zurück gegangen ist, so verbraucht hierzulande jeder Mensch im statistischen Durchschnitt doch immer noch rund 120 Liter Wasser pro Tag. Diese Menge setzt sich aus Trinkwasser und Wasser für Körperpflege und Haushalt zusammen. Mit etwa drei Litern am Tag macht das reine Trinkwasser den kleinsten Anteil am Wasserverbrauch aus. Für Körperpflege und Duschen werden durchschnittlich 40 Liter pro Tag gebraucht, etwa 17 Liter für Putzen, Geschirrspüler sowie Waschmaschine und für die Toilettenspülung laufen etwa 50 Liter pro Person und Tag durch den Abfluss. Hinzu kommt noch Wasserverbrauch für Gartenbewässerung u.Ä.

Doch dieser Verbrauch ist nur die halbe Wahrheit, denn hinzu kommt der sogenannte virtuelle Wasserverbrauch. Damit bezeichnet man die Wassermengen, die zur Herstellung von Produkten benötigt werden. Rechnet man den virtuellen Verbrauch hinzu, dann verbraucht jeder Deutsche pro Tag 4.000 bis 5.000 Liter Wasser.

Wasserverbrauch reduzieren – Tipps:

Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Haushalts- und auch den virtuellen Wasserverbrauch zu reduzieren, hier ein paar Tipps:

Duschen verbraucht weniger Wasser als Baden – vorausgesetzt, man duscht kürzer als 10 Minuten. Baden verbraucht mindestens 150 Liter, eine kurze Dusche nur 40 Liter

Beim Duschen während des Einseifens das Wasser abstellen.

Beim Zähneputzen oder Rasieren das Wasser nicht laufen lassen, sondern abstellen, denn in drei Minuten laufen rund 20 Liter ungenutzt in den Abfluss.

Wenn man seine Wasserhähne mit einem Strahlregler bestückt, mischt dieser dem Wasserstrahl Luft bei und reduziert so den Wasserdurchlauf, ohne dass man dafür auf Komfort verzichten muss. Alternativ gibt es auch Durchflussmengenregler. Sie kosten zwischen 5 und 8 € pro Wasserhahn bzw. Duschkopf und können Einsparungen von 30 bis 50 Prozent erbringen.

Auf tropfende Wasserhähne oder Toilettenspülungen achten. Diese können täglich bis zu sechs Liter Wasser sinnlos verschwenden. Das macht im Jahr 2.190 Liter und ist erheblich teurer als eine neue Dichtung, die nur ein paar Cent kostet.

Die Toilettenspülung ist einer der größten Wasserfresser im Haushalt. Durch die Nutzung der Spülstopp-Taste kann der Verbrauch fast halbiert werden – und das macht sich auch in der Wasserrechnung bemerkbar. Die Stopptasten sind auch als Nachrüstsatz erhältlich.

Beim Neukauf von Waschmaschine oder Geschirrspüler auf niedrigen Strom- und Wasserverbrauch achten. Moderne Waschmaschinen brauchen pro Waschgang 35 bis 50 Liter, sparsame Spülmaschinen benötigen 15 bis 17 Liter pro Durchlauf.

Spülmaschine nur voll beladen starten. Bei nur leichter Verschmutzung ein Sparprogramm verwenden.

Pflanzen am besten mit Regenwasser gießen.

Bei Neubauten in der Planung zwei Wasserkreisläufe berücksichtigen: Das Abwasser aus Dusche und Waschbecken zwischenspeichern und für die Toilettenspülung verwenden.

Den virtuellen Wasserverbrauch durch Verzicht auf Fleischkonsum oder zumindest dessen Reduzierung senken. Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch braucht man 15.500 Liter Wasser, für ein Kilo Getreide „nur“ 3500 bis 4000 Liter.

Regional und saisonal einkaufen, da wir in Deutschland noch über mehr Wasser verfügen als der Italien und Spanien, von wo das Supermarkt-Gemüse vielfach stammt.

Kaufen Sie umweltschonende und zertifizierte Produkt mit einem Umweltsiegel wie beispielsweise „Naturland“, „Demeter“ oder „Blauer Engel“. Produkte mit diesen Siegeln tragen dazu bei, Gewässer und Böden zu schoen und Arten zu schützen.

Beim Kauf von was auch immer daran denken, dass die Herstellung Rohstoffe und Wasser gekostet hat, und sich fragen, ob man dieses Teil wirklich braucht.

Weitere Informationen und Tipps vom WWF siehe hier