Nachhaltige Wasserverwendung

Viel zu heiße und trockene Sommer häufen sich. Alles verdorrt und vertrocknet – auch bei uns in Franken.

Und auch wenn das Wasser bei uns noch kräftig aus dem Hahn sprudelt: Es ist keine gute Idee, es sorglos und verschwenderisch in den Abfluss laufen zu lassen, auf den Rasen oder in riesige Pools zu schütten.

Denn wir verbrauchen Wasser aus tiefen Grundwasserschichten –und je trockener und heißer es ist, desto mehr. Doch es kann sich nicht regenerieren, wenn es ständig zu wenig regnet.

Wasserverbrauch

Jeder Deutsche verbraucht im Durchschnitt zwischen 120 und 190 Liter Wasser pro Tag. Diese Menge setzt sich zusammen aus Trinkwasser, Wasser fürs Duschen, Toilettenspülung, Haushalt und Garten. Mit etwa drei Litern am Tag macht das reine Trinkwasser den kleinsten Anteil am Wasserverbrauch aus.

Dieser Verbrauch ist aber nur die halbe Wahrheit, denn hinzu kommt der sogenannte virtuelle Wasserverbrauch.

Damit bezeichnet man die Wassermenge, die zur Herstellung von Produkten benötigt wird. Z.B. für den Anbau von Futtermitteln für Tiere oder auch zum Anbau von Baumwolle für Kleidung. Ja, sogar damit du eine Tomate essen kannst, musst du der Tomatenpflanze viele Liter Wasser zukommen lassen.

Rechnet man den virtuellen Verbrauch hinzu, dann verbraucht jeder Deutsche pro Tag 4.000 bis 5.000 Liter Wasser.

Wasserverbrauch reduzieren – Tipps:

  • Duschen verbraucht weniger Wasser als Baden – vorausgesetzt, man duscht kürzer als 10 Minuten. Baden verbraucht mindestens 150 Liter, eine kurze Dusche nur 40 Liter.
  • Stelle beim Duschen während des Einseifens das Wasser ab.
  • Lass das Wasser nie einfach laufen, auch nicht beim Zähneputzen oder Hände waschen. In drei Minuten laufen rund 20 Liter ungenutzt in den Abfluss.
  • Dasselbe gilt in der Küche: Stelle eine Schüssel ins Spülbecken und fange das Wasser beim Gemüsewaschen auf.
  • Verwende einen wassersparenden Duschkopf. Dabei wird einfach Luft unter den Wasserstrahl gemischt. So kannst du die Hälfte an Wasser einsparen.
  • Repariere tropfende Wasserhähne oder Toilettenspülungen. Das ist einfach verlorenes Wasser und kann sich ganz schön summieren.
  • Die Toilettenspülung ist einer der größten Wasserfresser im Haushalt. Nutze die Spülstopp-Taste, so kannst du den Verbrauch fast halbieren.
  • Wasche nicht so oft. Häufig reicht auch Auslüften draußen.
  • Achte beim Neukauf von Waschmaschine oder Geschirrspüler auf niedrigen Strom- und Wasserverbrauch. Moderne Waschmaschinen brauchen pro Waschgang 35 bis 50 Liter, sparsame Spülmaschinen benötigen 15 bis 17 Liter pro Durchlauf.
  • Starte die Spülmaschine und die Waschmaschine nur voll beladen. Verwende bei nur leichter Verschmutzung ein Sparprogramm.
  • Gieße Pflanzen am besten mit Regenwasser. Und – mit einem grünen Rasen in Trockenzeiten outest du dich als Wasserverschwender! Der erholt sich schon wieder, wenn es regnet.
  • Es ist eh klar, dass du Blumen und Gemüsepflanzen nur in den kühlen Morgenstunden gießt, auch nicht jeden Tag, und ideal wäre Tropfenbewässerung. So können die Pflanzen das Wasser auch aufnehmen und es verdunstet nicht so viel.
  • Senke deinen virtuellen Wasserverbrauch indem du weniger Fleisch und Milchprodukte isst. Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch braucht man unfassbare 15.500 Liter Wasser, für ein Kilo Getreide „nur“ 3500 bis 4000 Liter.
  • Mach nicht mit bei „Fast Fashion“, überlege dir gut, ob du ständig neue Kleidung brauchst. Eine neue Jeans hat 8.000 Liter Wasser verbraucht, ein Baumwoll-T-Shirt 2.500 Liter.
  • Kaufe regional und saisonal ein. Wir in Deutschland verfügen noch über mehr Wasser, als  Italien und Spanien, von wo das Supermarkt-Gemüse vielfach stammt. Dort werden teilweise skrupellos die Wasservorräte von Naturschutzgebieten angezapft, mit gravierenden, irreparablen Folgen, um z.B. Erdbeeren für deutsche Supermärkte herzustellen.
  • Kaufe umweltschonende und zertifizierte Produkte mit einem Umweltsiegel wie beispielsweise „Naturland“, „Bioland“, „Demeter“ oder „Blauer Engel“. Produkte mit diesen Siegeln tragen dazu bei, Gewässer und Böden zu schonen und Arten zu schützen.
  • Denke beim Kauf von was auch immer daran: Das hat zur Herstellung Rohstoffe, Energie und Wasser gekostet – brauchst du das wirklich?!