Nachhaltig mobil sein
Unter der autofixierten deutschen Verkehrspolitik leidet nicht nur das Klima, sondern auch die Verkehrsteilnehmer*innen. Die Folge sind Staus in Städten und auf Autobahnen und schlechte Luft in den Innenstädten, unter der Radfahrer, Fußgänger und Anwohner leiden und schlechte ÖPNV-Anbindung auf dem Lande.
Wir brauchen daher eine Mobilitätswende, deren wichtigste Forderung darin besteht, Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern. Dabei ist natürlich vor allem auch die Politik gefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, aber auch jede*r Einzelne hat – neben dem Einwirken auf die Politiker*innen – auch praktische Möglichkeiten, den eigenen ökologischen Fußabdruck im Bereich Mobilität und Verkehr zu reduzieren. Und zum Verkehr zählt natürlich auch der Güterverkehr, den wir durch unser Kaufverhalten verursachen.
Hier ein paar Beispiele für Handlungsmöglichkeiten, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben:
- Gehe – wann immer möglich – zu Fuß oder nimm das Rad. Bewegung ist gesund für den Körper und die Umwelt.
- Benutze so oft wie möglich den ÖPNV, das reduziert den CO2-Verbrauch und deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck.
- Wenn du in der Stadt wohnst, frage dich, ob du wirklich ein eigenes Auto benötigst. Vielleicht ist Carsharing, das es in vielen Städten gibt, eine klimafreundliche Alternative für die wenigen Fahrten, für die du wirklich ein Auto brauchst. Und wenn es bei in deinem Ort kein Carsharing gibt: Gründe eines oder tue dich mit Nachbarn zusammen und teilt euch so ein Fahrzeug.
- In Forchheim gibt es jetzt die Möglichkeit, ein Lastenfahrrad kostenlos auszuleihen – um eine Spende wird aber gebeten. Das Rad kann bis zu 3 Tagen am Stück ausgeliehen werden und eignet sich für viele Zwecke: Einkauf (z.B. von Getränken), Kindertransport, andere Transporte. Mit diesem Angebot will Forchheim for Future e.V. einen Beitrag leisten zu einer Verkehrswende. Nähere Infos findest du hier.
- Wenn du deinen Urlaub planst, beziehe auch ökologische Gesichtspunkte mit ein. Muss es wirklich eine Flugreise um die halbe Erde oder eine Schiffskreuzfahrt sein? Beide sind extreme Belastungsfaktoren für das Klima. Wahre Erholung braucht kein fernes Ziel, sondern eher ein inneres sich Einlassen auf die Natur und ihre Heilkraft. Und die gibt’s ganz in der Nähe.
- Vermeide den Kauf von Produkten, die in weiter Ferne hergestellt und dann hierher transportiert wurden. Bevorzuge regionale Anbieter, das fördert die regionale Wirtschaft, sichert regionale Arbeitsplätze und schont das Klima.
- Bei der Anschaffung eines Fahrzeugs überlege dir genau, wie groß bzw. klein es sinnvollerweise sein sollte. In der Stadt braucht man keinen SUV und als Alleinstehender keinen Van. Auch die Antriebsart sollte bedacht werden.
- Du brauchst das Auto, um zur Arbeit zu kommen? Dann bilde Fahrgemeinschaften, wechselt euch bei der Fahrt ab und spart auf diese Weise Kosten und schont das Klima.
- Wenn du das Auto zum Einkaufen brauchst, fasse mehrere Einkäufe zusammen (z.B. Bäcker, Metzger, Post, Supermarkt, Baumarkt) und fahre nur ein- oder zweimal wöchentlich einkaufen, anstatt mehrmals am Tag für eine Kleinigkeit zu fahren. Frage auch bei Nachbarn, ob du ihnen etwas mitbringen kannst. Das fördert eine gute Nachbarschaft.
- Wenn Du Autofahren musst, dann hier ein paar Tipps zum Spritsparen:
- Fahre vorausschauend: langsam beschleunigen und eine gleichbleibende, nicht zu hohe Geschwindigkeit halten. Vor Ortseingangsschildern oder roten Ampeln rechtzeitig den Fuß vom Gas nehmen.
- Zusätzliches Gewicht erhöht den Spritverbrauch, daher kein unnötiges Zeug spazieren fahren.
- Laufenlassen des Motors im Stand – zum Warmlaufen oder im Winter zum Eiskratzen – ist verboten.
- Wenn der Motor warm ist, rät der ADAC ab einer Leerlaufzeit von 20 Sekunden den Motor auszuschalten.
- Rechtzeitig schalten – hochtouriges Fahren erhöht den Spritverbrauch
- Im Auto nur die elektrischen Geräte einschalten, die man braucht, also z.B. die Sitzheizung baldmöglichst wieder ausschalten.
- Auf den richtigen Reifendruck achten: zu niedriger Druck kann bis zu 5% Mehrverbrauch verursachen.