Nachhaltig einkaufen

Wir veröffentlichen diesen Beitrag mit der freundlichen Erlaubnis des Autors Rene Paetow. Näheres siehe auch http://www.gartenpaedagogik.de/

So funktioniert nachhaltiges Einkaufen

Gerne wird behauptet, alles würde immer teurer werden. Ein Vergleich zeigt jedoch: Lebensmittel sind nicht teurer geworden. Hat man 1970 noch 22 Min. für 10 Eier arbeiten müssen, sind es 2012 nur noch 5 Min. gewesen. Für 1 kg Rindfleisch muss man heute rund 30 Min. seiner Arbeitszeit berechnen – 1970 waren es noch 1 Std. und 12 Min. Die Kosten für Lebensmittel sind enorm gesunken und wir haben uns daran gewöhnt. Es fällt uns schwer, mehr zu bezahlen und so greifen wir zum Billigfleisch aus Massentierhaltung. Oder zu billigen Heidelbeeren aus Marokko. Und Äpfel wollen wir bitte das ganze Jahr über genießen, sie sind ja schließlich gesund.

Doch all das hat Konsequenzen: um ein Kilo Rindfleisch zu erzeugen, werden so viele Treibhausgase freigesetzt, als würde man 250 km mit dem Auto fahren. Vom Leid des Tieres in Massenhaltung ist da noch gar nicht die Rede. Zum Vergleich: Wer sich vegan oder nur aus ökologischer Erzeugung ernährt, verbraucht im ganzen Jahr für seine Ernährung nur 280 Autokilometer. Wer bei seiner Ernährung auf ein paar kleine Dinge achtet, kann seinen CO2-Fußabdruck massiv verringern.

Hier ein paar Tipps zum Lebensmittel-Einkauf:

  • Es ist keine Neuigkeit: am allerbesten ist es, saisonale, regionale, frische und ökologisch angebaute Lebensmittel zu kaufen. Dann weiß man, woher sie kommen und kann sich sicher sein, dass sie nicht mit Antibiotika gefüttert oder mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt wurden. Und dass sie nicht weit transportiert wurden. Und wer sich nicht sicher ist, welches Gemüse wann Saison hat, findet hier eine entsprechende Tabelle.
  • Achten Sie beim Kauf auf so wenig Verpackung wie möglich. Das spart Müll und damit CO2.
  • Auf Bio-Siegel achten. Doch Vorsicht: nicht alles, was Bio heißt, ist auch wirklich ökologisch produziert worden. Achten Sie daher auf zertifizierte Siegel wie Bioland, Naturland oder Demeter.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit, regionale Produzenten zu unterstützen. Kaufen Sie auf dem Wochenmarkt ein oder beim Direktvermarkter. Unsere Region hat viel zu bieten.
  • Vielleicht nicht der angenehmste Tipp, aber fragen Sie sich: Müssen im April schon Erdbeeren auf den Tisch?
  • Kaufen Sie Produkte aus dem Ausland am besten im Fachhandel und lassen Sie sich beraten.
  • Kochen Sie wieder mehr selbst. Am besten gemeinsam mit Kindern oder Enkeln. Die werden vielleicht nicht alles essen wollen, aber auch Geschmack ist erlernbar.
  • Vermeiden Sie Produkte, in denen Palmöl enthalten ist. Weitere Infos zum Thema Palmöl von der Deutschen Umwelthilfe siehe hier
  • Kaffee und Schokolade reduzieren – sie müssen zu uns weit anreisen und werden oft mit Kinderarbeit produziert.
  • Reduzieren Sie auch Ihren Fleischkonsum, denn um Fleisch herzustellen, müssen viel Getreide und Mais etc. verfüttert werden, von denen viele Menschen satt werden könnten.
  • Ein abschließender Tipp: Fleischgenuss ohne CO2-Reue gibt es bei heimischem Wild. Forstämter in ganz Franken bieten Wild an. Einfach anrufen und nachfragen.