Klimakrise – die Fakten

Ohne den Treibhauseffekt wäre es deutlich kälter auf der Erde. Die globale mittlere Temperatur läge dann bei nur minus 18°C. Die Treibhausgase in unserer Atmosphäre sorgen dafür, dass ein Teil der von der Erdoberfläche reflektierten Wärme nicht zurück in den Weltraum entweicht. Je höher ihre Konzentration in der Atmosphäre ist, desto größer ist der Treibhauseffekt, d.h. desto wärmer wird es.
Und unser Ausstoß der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), bodennahem Ozon (O3) Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), hat den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt und so ist es längst keine Frage mehr, ob sich das Klima ändert, sondern nur in welchem Maße und mit welchen Auswirkungen.

Das am meisten vorhandene Treibhausgas CO2 entsteht vor allem bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas sowie bei der Verbrennung von Biomasse (vor allem Holz). Inzwischen ist die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre um gut 44 % gestiegen, zudem ist die Weltbevölkerung inzwischen auf acht Milliarden Menschen angewachsen.
Seit Beginn der Industrialisierung ist es auf der Erde im Durchschnitt um 1,2°C wärmer geworden. Die Erwärmung am Nordpol ist besonders stark. Dadurch ist der Temperatur- bzw. Druckunterschied zwischen den polaren Regionen und den Tropen geringer. Das schwächt den Jetstream, einen Höhenwind, und das kann zu Extremwetterlagen führen.

Prognose und Kipp-Punkte

Einige Elemente des Klimasystems – wie das arktische Meereis – könnten bei einem weiteren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur „kippen“. Klimaforscher gehen davon aus, dass bereits bei einer Erwärmung von zwei Grad bestimmte Kipp-Punkte erreicht werden, die möglicherweise unumkehrbar sind und einen beschleunigten Klimawandel in Gang setzen. Einesr dieser Kipp-Elemente ist das Abschmelzen des Grönländischen EisschildesWäre Grönland komplett eisfrei, würde der Meeresspiegel um bis zu sieben Meter steigen. Bereits jetzt beginnen die Permafrostböden in Russland aufzutauen, wodurch sehr viel Methan freigesetzt wird, das seit Jahrtausenden im Eis eingeschlossen ist.
Wenn ein Kipppunkt erreicht ist, treibt der Klimawandel sich sozusagen selbst an:

  1. Durch die Erderwärmung steigt die Temperatur der Meere.
  2. Wärmere Gewässer können aber deutlich weniger CO2 binden als kalte Gewässer. Die Meere beginnen also, CO2 abzugeben, anstatt es zu speichern.
  3. Außerdem gelangt durch die Verdunstung gasförmiges Wasser (Wasserdampf) in die Atmosphäre, das wie Kohlendioxid den Treibhauseffekt verstärkt.
  4. So erhitzen sich die Meere weiter und der Kreislauf beginnt von vorne…

Auswirkungen und Folgen

Wenn wir weiterhin so viel CO2 ausstoßen, könnte sich die CO2-Konzentration in diesem Jahrhundert mehr als verdoppeln, wie eine Klimasimulation des Weltklimarates zeigt. Dann könnte die Temperatur um etwa vier Grad steigen.

Schon jetzt sind Folgen des Klimawandels zu spüren: In unseren Breitengraden sind etwa die Winter milder und kürzer geworden, die Jahreszeiten verschieben sich und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir im Sommer mehr „Heiße Tage“ über 30°C haben werden.

Experten sind sich sicher, dass durch die Erderwärmung Extremwetterereignisse wie Dürre, Hitze, Starkregen, Stürme, Überschwemmungen und sogar Tornados und höhere Sturmfluten zunehmen werden. Die Zerstörungen solcher Wetterextreme können enorm sein. Menschen sterben, verlieren ihr Hab und Gut oder ihre Heimat. Der wirtschaftliche Schaden ist immens.

Das zeigen auch die Auswertungen der Versicherungen, die sich schon seit Jahrzehnten mit dem Klimawandel beschäftigen. So gehört Deutschland weltweit zu den zehn Ländern, die zwischen 1998 und 2017 die höchsten Schäden durch Naturkatastrophen verzeichnen.

Hauptverursacher

Zu den Hauptverursachern von Treibhausgas-Emissionen gehören unter anderem die Energiewirtschaft, der Verkehr, das verarbeitende Gewerbe und die Landwirtschaft.
Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/klimawandel/Fakten-und-Daten-zum-Klimawandel,klimawandel322.html 

Verkehr: 
Beim Autofahren werden pro 100 Kilometer mehrere kg CO2 freigesetzt – je nachdem, mit welchem Kraftstoff das Auto fährt und wie viel Liter es verbraucht. Bei fünf Litern Benzin sind das fast 13 kg CO2. Vergleicht man verschiedene Verkehrsmittel, so verursacht man auf einer Strecke von 500 Kilometern mit dem Flugzeug etwa 100 kg CO2, mit dem benzingetriebenen Auto mehr als 64 kg, mit dem Fernzug 18 kg.
Insgesamt sind die Emissionen im Verkehrsbereich seit 1990 nicht zurückgegangen, sie stiegen 2017 sogar im Vergleich zum Vorjahr. Ein Grund dafür ist die gestiegene Anzahl an Fahrzeugen.
Der Straßenverkehr ist für den Großteil der Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich. Ein Blick auf die Neuzulassungen 2018 zeigt zudem: PS-starke SUVs und Geländewagen sind die beliebtesten Wagenklassen, zusammen haben sie einen Anteil von mehr als einem Viertel.
Laut der „Zeit“ stoßen heutige SUVs im Schnitt auf 100 Kilometern mehr als 13 Kilogramm CO2 aus. Ab 2021 liegt der EU-Grenzwert für Neuzulassungen jedoch bei 9,5 Kilogramm pro 100 Kilometer.
Elektroautos verursachen etwa 20 Prozent weniger CO2-Emissionen als Benziner beziehungsweise genauso viel wie Diesel-Fahrzeuge. Der Grund dafür ist die Herstellung der E-Autos, vor allem der Batterie, bei der deutlich mehr CO2 entsteht als bei Autos mit Verbrennungsmotoren.
Je länger E-Autos benutzt werden, desto besser wird die CO2-Bilanz. Einen weiteren Einfluss auf die Öko-Bilanz hat der Strom, der für das Laden der Autobatterie genutzt wird. Stammt er aus erneuerbaren Energien, bessert sich die CO2-Bilanz.


CO2-Speicher: 
Bäume und Wälder und Moore sind CO2-Speicher.
Genau genommen wandeln die Pflanzen das CO2 aus der Luft in Kohlenstoff um. So nimmt beispielsweise eine Fichte in 100 Jahren etwa 2,5 Tonnen CO2 aus der Luft auf.
Beim Abholzen geht also zum einen ein CO2-Speicher verloren, zum anderen setzen wir das im Holz gespeicherte CO2 frei, wenn wir es verbrennen.
Auch die Ozeane der Welt sind riesige CO2-Speicher, die bislang einen Großteil der Wärmeenergie aufgenommen haben, die durch steigende Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre entstehen.


Klimaneutrales Kerosin

Energiewirtschaft (öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung): 
Rund ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen stammt aus der Energiewirtschaft.
Unsere Energie- und Stromversorgung beruht zum größten Teil noch auf fossilen Energieträgern (statt auf erneuerbaren Energien) und verursacht so erhebliche klimaschädliche EmissionenBesonders Braunkohle hat eine schlechte Klimabilanz und noch dazu auch einen niedrigen Wirkungsgrad, da ein Großteil der freigesetzten Energie noch während der Verbrennung verloren geht. Unter dem Strich also eine enorme Energieverschwendung, aber für die Energiewirtschaft noch immer sehr profitabel. Ein Grund dafür sind auch Subventionen des Staates für den Kohleabbau. 


Wohnen (Heizen und Strom): 
Pro Jahr stoßen die Deutschen weit mehr als 100 Millionen Tonnen CO2 alleine für das Wohnen aus. Dabei verursachen Heizen und Warmwasser in der Regel am meisten Emissionen.
Energie-effiziente Wohnungen und Häuser mit modernen Heizungsanlagen und Wärmedämmung haben deutlich geringere CO2-Emissionen als Wohnungen und Häuser aus der Nachkriegszeit.


Ernährung: 
Die industrielle Landwirtschaft ist energie-intensiv und benötigt riesige Ackerflächen, für die oft Wälder, Moore und Wiesen weichen müssen. So wird systematisch natürlicher Lebensraum zerstört und gleichzeitig CO2 freigesetzt. Denn sowohl Bäume und Pflanzen, als auch Gewässer und gesunde Böden speichern CO2 ganz natürlich in großen Mengen. Durch Rodung, Trockenlegung und kaputt gepflügte und pestizidbelastete Äcker gelangt das Treibhausgas in die Atmosphäre und treibt den Klimawandel weiter an.
Durch den übermäßigen Fleischkonsum in vielen Ländern und die Massentierhaltung wird ebenfalls viel Wald gerodet, um genügend Weidefläche zu bekommen, hinzu kommen Transport, Kühlung etc. Außerdem verursacht die Nutztierhaltung große Mengen an Methan (CH4) – ein weiteres Treibhausgas. Methan ist noch schädlicher für das Klima als Kohlendioxid.



Industrie: Ein weiterer großer Verursacher von Treibhausgas-Emissionen ist die Industrie. Besonders viel CO2 entsteht in der Metallindustrie sowie bei der Herstellung von Zement.