Wie deine Ernährung
einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann

Jeder Mensch muss essen, sonst stirbt er/sie in kurzer Zeit.
Doch was wir essen, wo und wie wir Lebensmittel einkaufen, lagern und zubereiten – das alles hat Einfluss auf die Mitwelt und damit auch auf das Klima.
Daher können wir als Verbraucher durch unser Konsumverhalten an vielen Stellen dazu beitragen, das Klima zu schützen. In Deutschland ist die Ernährung für ca. 20% aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich – welweit sind es 15%. Mit vielen kleinen Schritten – vom Einkauf über die Zubereitung und Lagerung bis zur Verwertung der Lebensmittel – kann jede*r also viel für den Klimaschutz tun.

genießbare Lebensmittel retten

Fleisch ist nur scheinbar billig.

In Wahrheit zahlen wir Verbraucher dreifach:

  • erstens an der Supermarktkasse
  • zweitens mit unseren Steuergeldern für die hohen Agrarsubventionen der Tierhaltung
  • und ein drittes Mal, wenn die Wasserwerke Geld in die Hand nehmen müssen, um Nitrat aus dem Trinkwasser zu entfernen und diese Kosten dann auf den Preis des Trinkwassers aufschlagen.

Daher kann eine Reduzierung des Fleischkonsums einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Hier einige Tipps und Vorschläge:

Fleisch oder vegetarisch?

Die Deutschen essen relativ viel Fleisch, was unseren CO2-Verbrauch erhöht. Leg daher öfter mal einen Veggieday ein, das tut außerdem auch der Gesundheit gut.

Wenn du den Verbrauch an Tierprodukten reduzierst, senkst du auch deinen CO2-Verbrauch. Es muss auch nicht immer Käse sein, auch pflanzliche Brotaufstriche sind lecker und lassen sich gut selbst herstellen.

Klimaneutrales Kerosin

Herkunft: regional oder aus aller Welt?

Achte beim Kauf auf die Herkunft der Ware. Fisch aus Afrika? Spargel aus Peru? All dies wird mit dem Flugzeug transportiert. Wenn du in deiner Ernährung den Konsum dieser Artikel reduzierst und regionale Alternativen findest oder möglichst ganz auf Lebensmittel  verzichtest, die um die halbe Welt fliegen müssen, damit man sie hier kaufen kann, leistest du einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Der Einkauf von regionalen und saisonalen Produkten fördert die regionale Landwirtschaft und benötigt weniger Transportwege bis ins Geschäft. Am besten kaufst du direkt auf Bauernmärkten oder in Hofläden ein.

Qualität: bio und nachhaltig oder konventionell?

Wenn schon Fleisch auf den Teller kommt, dann wähle Bio-Fleisch. Das ist zwar teurer, aber es enthält keine Giftstoffe. Auch werden die Tiere besser gehalten, nicht so tierquälerisch wie in den Massentierhaltungsställen.

Achte auch bei Milch, Joghurt, Quark, Käse, Eiern, Obst, etc. immer die Bio-Qualität. Diese werden zwar auch transportiert, sind jedoch nicht mit Pestiziden behandelt und daher im Anbau nachhaltiger.

Beim Kauf von Soja-Produkten unbedingt auf das Siegel „gentechnikfrei“ achten oder Bioprodukte wählen, die sind immer gentechnikfrei.

Es gibt verschiedene Bio-Siegel die verschiedene Forderungen an ihre Verbandsmitglieder stellen. Einen Überblick über die Bio-Siegel für Lebensmittel findet sich bei der hessischen Verbraucherzentrale.

Fair und nachhaltig

Kaufe kein Palmöl, denn dafür wird Urwald abgeholzt und dann werden dort Palmöl-Plantagen in Monokultur angelegt. Palmöl ist in vielerlei Produkten – manchmal sogar in Bioprodukten. Achte auf Bezeichnungen wie „Sodium Palm Kernelate“, „Palmate“, „Palmitate“ – sie alle stehen für Palmöl. Es gibt auch Handy-Apps, die dir sagen, ob ein Produkt Palmöl enthält. Wir empfehlen hier Toxfox vom BUND e.V.

Für Waren mit Fairtrade-Siegel erhalten die Erzeuger für den Verkauf einen besseren Preis, dies gilt insbesondere für Produkte wie Kaffee, Tee, Kakao, Orangensaft, Obst, Schokolade oder Ähnliches.

Fisch ist gesund, aber viele Meeresfische sind durch Überfischung in ihrem Bestand bedroht. Sie enthalten auch zunehmend Nanoplastik. Daher möglichst auf ihren Verzehr verzichten und dafür einheimische Zuchtfische wie Forelle oder Karpfen wählen.

Beim Kauf von Meeresfischen auf das „MSC“-Siegel achten, das zwar nachhaltigere Fischerei unterstützt, aber leider nicht ganz auf Grundschleppnetze verzichtet. „Followfish“ unterstützt regionale Fischer statt großer Fangflotten und ist daher die bessere Alternative.

Planen und sparen

Schaue regelmäßig in den Kühlschrank und prüfe, was dort zuerst gegessen werden muss. Auch Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sind meist noch essbar: mit Augen und Nase kontrollieren und vermeiden, dass unnötig Lebensmittel auf dem Müll landen. Außerdem spart das Geld.

Plane deine Einkäufe sorgfältig und kaufe nur die Nahrungsmittel, die du auch wirklich isst und verarbeiten kann. Auch so landet weniger auf dem Müll.

Weniger Fleisch essen – wie schafft man das?

Der Fleischkonsum der Menschen ist für fast 15% der weltweit verursachten Emissionen verantwortlich. Statistiken geben an, dass jeder Deutsche im Schnitt in seinem Leben 4 Rinder, 4 Schafe, 46 Schweine, 37 Enten, 12 Gänse, 46 Puten und 945 Hühner verspeist. Weniger Fleisch zu essen – und wenn dann ökologisch produziertes – ist also ein Beitrag zum Klimaschutz. Aber wie setzt man das um – hier ein paar Tipps:

  • Mache dir immer bewusst: Für Fleischkonsum muss ein Tier sterben. Und die meisten davon haben unter den tierquälerischen Bedingungen der Massentierhaltung gelebt.
  • Wenn die Kantine auf der Arbeit keinen Veggie Day macht und auch sonst nichts entsprechendes anbietet: immer wieder nachfragen, denn Nachfrage erhöht das Angebot. Ansonsten bringe dir was von Zuhause mit.
  • Wenn du den Fleischgeschmack vermisst: kräftig würzen, z.B. mit Curry, Chili, usw. Und probiere auch die „Als-ob“-Versionen aus Soja, Tofu, Seitan etc. aus. Gerade die „geräucherten“ kommen dem Fleischgeschmack nahe.
  • Wenn du Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, etc. zu dir nimmst, brauchst du keinen Eiweißmangel zu befürchten. 
  • Frage auch in Gaststätten nach vegetarischen Gerichten, denn auch hier gilt: größere Nachfrage = größeres Angebot.
  • Wenn du Fleisch oder Fleischprodukte isst, sollte es Bioqualität haben und aus artgerechter, regionaler Erzeugung stammen, am besten vom Direktvermarkter oder Hofladen.
  • Andere zu missionieren bringt übrigens nichts außer Ärger. Stattdessen mit gutem Beispiel vorangehen und Freund*innen zu einem leckeren selbstgekochten vegetarischen oder veganen Gericht einladen.